Externe Prozessberatung in der Logistik: Mehrwert durch Perspektivenwechsel und Systematik

Externe Prozessberatung in der Logistik: Mehrwert durch Perspektivenwechsel und Systematik

Warum interne Sichtweisen an Grenzen stossen

Die innerbetriebliche Logistik in Spitälern ist durch Routine, Erfahrung und personelle Stabilität geprägt – ein Vorteil im Alltag, aber eine Herausforderung bei strukturellen Optimierungen. Prozesse werden „praktikabel“ organisiert, oft entlang historisch gewachsener Abläufe und impliziter Routinen. Genau hier setzt externe Prozessberatung an: mit dem Ziel, objektive Transparenz zu schaffen, systematische Schwachstellen aufzudecken und strukturelle Verbesserungen umzusetzen – jenseits einzelner Systeme oder Lieferanteninteressen.

Analyseverfahren jenseits von Bauchgefühl

Moderne Logistikberatung beginnt nicht mit der Lösung, sondern mit einer umfassenden Analyse. Neben klassischen Methoden wie Materialflussanalysen, Zeitaufnahmen oder Gemba-Begehungen kommen zunehmend digitale Verfahren zum Einsatz:

  • Simulationen von Transportdurchläufen, etwa zur Bewertung von Spitzenlastszenarien, Personalbedarfen oder Fahrzeiten fahrerloser Systeme (FTS)

  • Videogestützte Prozessbeobachtung, unter Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben, zur Analyse realer Bewegungsmuster, Wartezeiten oder Engpässe – mit optionaler KI-Auswertung zur Erkennung ineffizienter Routinen

  • Warentracking-Systeme, z. B. mittels RFID, Barcode oder Bluetooth-Beacons, zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit von Lagerbewegungen, Probentransporten oder Apothekenlogistik

Diese Verfahren erzeugen belastbare Daten, aus denen sich gezielte Massnahmen ableiten lassen – etwa zur Anpassung von Schichtzeiten, Verbesserung von Schnittstellen oder Umstrukturierung räumlicher Übergabepunkte.

Von Erkenntnis zu Umsetzung: Beratungsansätze mit Wirkung

Der Mehrwert externer Beratung liegt nicht nur in der Diagnose, sondern auch in der umsetzungsorientierten Begleitung. Dazu gehören:

  • Neugestaltung von Hol- und Bringdiensten auf Basis tatsächlicher Bedarfsprofile

  • Reorganisation von Lager- und Verteilerstrukturen, z. B. durch Satellitenlager oder materialgruppenbasierte Wegeoptimierung

  • Integration von IT- und Steuerungssystemen, etwa durch Dashboards für Live-Tracking, Priorisierung oder Zustandsanzeigen

  • Begleitung von Ausschreibungen für FTS, KBF oder Fördertechnik – mit Fokus auf funktionale Ausschreibung statt produktgetriebener Vorgaben

  • Schulungen und Change-Massnahmen, um neue Routinen zu etablieren und Akzeptanz im Alltag zu sichern

In vielen Fällen arbeiten Beratungen interdisziplinär – mit Kompetenzen in Betriebswirtschaft, Medizintechnik, Architektur, IT und Change-Management. Gerade diese systemische Sichtweise fehlt oft in rein internen Optimierungsprojekten.

Fazit: Externe Beratung schafft Übersicht und Entscheidungssicherheit

Die Spitallogistik ist kein reines Transportthema – sie ist eine hochkomplexe Prozesslandschaft mit klinischer Relevanz. Externe Beratung ermöglicht den Blick von aussen, bringt datenbasierte Methoden ein und übersetzt Analysen in realisierbare Massnahmen.

Nicht jeder Transportweg muss automatisiert, aber jeder Prozess sollte verstanden sein – bevor er verändert wird.

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